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Gabe gegen sie einzusetzen, damit sie ihn gefangennehmen konnte. Wir haben ihn
sicherheitshalber runter in die Grube geschafft.«
Richard sah kurz zu Cara hinüber, dann wandte er sich an Kahlan. »Fräulein
Wundersam, ja? Warum hast du zugelassen, daß sie das tut?«
»Er sagte, er wolle dich töten. Cara beschloß, ihn auf ihre Weise ins Gebet zu
nehmen.«
»War das wirklich nötig?« fragte er Cara. »Wir haben hier eine ganze Armee. Ein
einzelner Mann kann unmöglich bis zu mir vordringen.«
»Er sagte, er habe ebenfalls die Absicht, die Mutter Konfessor zu töten.«
Richards Gesicht verfinsterte sich. »Dann will ich hoffen, daß Ihr Euch nicht
von Eurer sanften Seite gezeigt habt.«
Cara lächelte. »Nein, Lord Rahl.«
»Es kommt noch schlimmer, Richard«, wandte Kahlan ein. »Er ist ein Zauberer aus
dem Palast der Propheten. Er sagt, er sei zusammen mit einer Schwester der
Finsternis hergekommen. Wir haben sie noch nicht entdeckt.«
»Eine Schwester der Finsternis. Großartig. Wie hast du herausgefunden, daß
dieser Mann ein gedungener Mörder ist?«
»Ob du es glaubst oder nicht, er hat sich selbst gestellt. Er behauptet, Jagang
habe ihn geschickt, um dich und mich zu töten. Sein Befehl lautet, sich zu
stellen, sobald er den Palast der Konfessoren erreicht habe.«
»Dann sollte er uns auch nicht töten! So dumm ist Jagang nicht. Was soll diese
Schwester der Finsternis hier in Aydindril tun? Hat er gesagt, daß sie auch hier
sei, um uns zu töten, oder ist sie in einer anderen Absicht hergekommen?«
»Das schien Marlin nicht zu wissen«, sagte Kahlan. »Nach dem, was Cara ihm
angetan hat, glaube ich ihm.«
»Wie heißt die Schwester? Wie lautet ihr Name?«
»Marlin wußte ihren Namen nicht.«
Richard nickte. »Kann sein. Wie lange war er in der Stadt, bevor er sich
gestellt hat?«
»Das weiß ich nicht genau. Vermutlich ein paar Tage.«
»Warum ist er dann nicht unmittelbar nach ihrem Eintreffen in den Palast
gekommen?«
»Das weiß ich ebenfalls nicht«, sagte Kahlan. »Ich habe ihn nicht ... danach
gefragt.«
»Wie lange war er mit der Schwester zusammen? Was haben sie während ihres
Aufenthaltes hier gemacht?«
»Ich weiß es nicht.« Kahlan zögerte. »Ich glaube, ich habe einfach nicht daran
gedacht, ihn danach zu fragen.«
»Nun, falls er mit ihr zusammen gekommen ist, muß sie _irgend etwas_ mit ihm
gesprochen haben. Die Verantwortung lag mit Sicherheit bei ihr. Was hat sie zu
ihm gesagt?«
»Das weiß ich nicht.«
Es war der Sucher, nicht Richard, der ihr diese Fragen stellte. Kahlan glühten
die Ohren, dabei hob er weder die Stimme, noch schlug er seinen bedrohlichen Ton
an. »Ich habe nicht daran gedacht, ihn danach zu fragen.«
»Was taten sie in der Zeit, als sie zusammen waren? Hatte sie etwas bei sich?
Hat sie etwas gekauft, irgend etwas in ihren Besitz gebracht oder mit jemandem
gesprochen, der am Ende auch zu ihrer Bande gehört? Hatten sie den Auftrag,
sonst noch jemanden zu ermorden?«
»Das ... weiß ich ... nicht.«
Richard fuhr sich durch die Haare. »Man schickt nicht einfach einen
Meuchelmörder los und erklärt ihm, er solle sich den Wachen vor der Tür des
Opfers stellen. Damit erreicht man bestenfalls, daß der Mörder getötet wird.
Vielleicht hat Jagang den Mann noch einen anderen Auftrag ausführen lassen,
bevor er den Palast betrat. Anschließend sollte Marlin hierherkommen, damit wir
ihn töten und auf diese Weise jede Möglichkeit zunichte machen herauszufinden,
was tatsächlich gespielt wird, bevor die Schwester der Finsternis den
eigentlichen Plan durchführt. Jagang ist es mit Sicherheit vollkommen
gleichgültig, wenn wir eine seiner Marionetten töten - davon hat er noch jede
Menge. Außerdem bedeutet ihm ein Menschenleben nichts.«
Kahlan verdrehte verlegen die Finger hinter ihrem Rücken. Sie fühlte sich so
töricht. Richards zerfurchte Stirn über den durchdringenden, grauen Augen war
auch nicht gerade eine Hilfe.
»Richard, wir wußten ebensogut wie Marlin, daß hier oben eine Frau war, die
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Goodkind, Terry - Das Schwert der Wahrheit 07 - Die Nächte des roten Mondes_1.0.txt
darum bat, dich sprechen zu dürfen. Wir wußten nicht, wer Nadine war. Marlin
kannte den Namen der Schwester nicht, aber er gab uns eine Beschreibung: jung,
hübsch, langes, braunes Haar. Wir hatten Angst, Nadine könnte diese Schwester
sein, hier mitten unter uns, deshalb ließen wir Marlin dort unten zurück und
eilten sofort hierher, um uns um Nadine zu kümmern. Das hatte oberste Priorität:
der Schwester der Finsternis das Handwerk zu legen, falls sie sich im Palast
befindet. Wir werden Marlin diese Fragen später stellen. Er wird noch eine Weile
bei uns bleiben.«
Richards Raubvogelblick wurde versöhnlicher, und er atmete nachdenklich durch.
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