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stellten Posten nicht erkenne n konnten. Ein paar
Leute spielten, nur die Ilanths tranken viel und
starke Sachen. Sie wurden laut, aber der Wirt
drohte, sie hinauszuwerfen. Sie lümmelten sich
über den Tisch und zogen ihre Mützen tief in die
gelben Stirnen.
Reith brachte die Blume von Cath in der Ka m­
mer neben der seinen unter und riet ihr, die Tür zu
verriegeln. »Komm erst am Morgen heraus«,
warnte er sie. »Und wenn jemand an deine Tür
klopft, hämmerst du bei mir an die Wand.«
Sie sah ihn an mit einem Ausdruck, der ihm ans
Herz griff. »Du hast also nicht die Absicht, mich
als Sklavin zu behandeln?« fragte sie.
»Nein«, versicherte er ihr, und sie warf ihm ei­
nen rätselhaften Blick zu, ehe sie in ihrer Schlaf­
kammer verschwand.
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Die Nacht verlief ruhig, und am folgenden Tag
waren die Grünen Khasch noch immer da. Man
konnte nichts tun und mußte abwarten.
Reith nahm die Blume von Cath mit und besah
sich die Geschütze der Karawane. Besonders die
Sandstrahler interessierten ihn. Er erfuhr, daß sie
tatsächlich Sand auf elektrostatischem Weg ab­
schossen; die Körnchen erreichten dann fast
Lichtgeschwindigkeit und damit eine etwa tau­
sendfache Masse. Traf ein solches Sandkorn einen
festen Gegenstand, so gab es seine Energie in ei­
ner Explosion ab. Die Waffe war von den Wankh
entwickelt, später aber wieder aufgegeben worden;
sie trugen sogar noch deren Inschriften, Reihen
von Rechtecken in verschiedenen Größen und
Anordnungen.
Inzwischen stritten Traz und Anacho über die
Natur der Phung. Traz behauptete, sie seien We­
sen, welche die Pnumekin aus den Leichen der
Pnume schufen. »Hast du je ein Phung-Paar gese­
hen? Oder ein Phung-Kind?« fragte er. »Nein.
Jeder bleibt für sich. Und sie sind für eine Fort­
pflanzung viel zu verrückt und verzweifelt.«
Anacho hob belehrend die Hand. »Auch die
Pnume bleiben für sich und pflanzen sich auf selt­
same Art fort, jedenfalls seltsam für Menschen
und Halbmenschen. Für ihr System ist diese Art
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jedenfalls ideal. Sie sind eine sehr widerstandsfä­
hige Rasse. Wußtest du, daß sie eine Vergange n­
heit von einer Million Jahre haben?«
»Das habe ich gehört«, gab Traz zu.
Ȇberall regierten die Pnume, ehe die Khasch
kamen. Sie lebten in Dörfern und Städten aus
Kuppeln, aber die sind inzwischen spurlos ver­
schwunden. Jetzt wohnen sie in Höhlen und unter­
irdischen Gängen, und ihr Leben ist ein Geheim­
nis. Selbst die Dirdir halten es für ein Unglück,
wenn sie einen Pnume belästigen.«
»Dann waren also die Khasch vor den Dirdir auf
Tschai?« fragte Reith, der sich wieder zu den bei­
den gesetzt hatte.
»Das weiß doch jeder«, erwiderte Anacho. »Nur
ein Mann aus einer abgelegenen Provinz oder fer­
nen Welt ist so unwissend. Zuerst waren die Alten
Khasch da, sie kamen vor hunderttausend Jahren.
Zehntausend Jahre später folgten ihnen die Blauen
Khasch, die von einem Planeten stammten, den
Khasch-Raumfahrer vorher kolonisiert hatten. Die
beiden Rassen kämpften um Tschai und brachten
die Grünen Khasch als Schockrasse mit.
Vor sechzigtausend Jahren kamen nun die Dirdir
an. Die Khasch erlitten durch sie große Verluste,
weil sie so zahlreich waren. Später wurde dann ein
Waffenstillstand geschlossen, doch die beiden
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Rassen sind noch immer verfeindet, und zwischen
ihnen gibt es nur wenig Handel.
Vor zehntausend Jahren, also in jüngster Zeit,
brach zwischen den Dirdir und den Wankh ein
Raumkrieg aus, der auch auf Tschai übergriff, als
die Wankh auf Rakh und in Südkachan Festungen
bauten. Jetzt gibt es nur noch harmlose Scharmü t­
zel und dann und wann einen Überfall aus dem
Hinterhalt. Die drei Rassen fürchten einander und
halten einigen Abstand. Die Pnume sind neutral,
schauen aber interessiert zu und ziehen für ihre
eigene Geschichte die Lehren daraus.«
»Und wann kamen die Menschen nach Tschai?«
erkundigte sich Reith.
Anacho warf ihm einen ironischen Blick zu. »Du
behauptest doch, die Welt zu kennen, von der die
Menschen kommen, also müßtest du das doch
wissen.«
Doch Reith ließ sich nicht herausfordern und
schwieg.
Anacho setzte seinen Vortrag fort. »Die Men­
schen entstanden auf Sidol und kamen mit den
Dirdir nach Tschai. Sie sind weich wie Wachs.
Einige wurden zu Marschmenschen, zwanzigta u­
send Jahre später mutierten sie zu diesen Le uten.«
Er deutete auf Traz. »Andere wurden Sklaven und
zu Khaschmerischen, Pnumekin und Wankhme n­
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schen. Es gibt Dutzende verschiedener Rassen und
Mißgeburten. Auch die Dirdirmenschen sind un­
tereinander ziemlich verschieden. Die Unbefleck­
ten sind fast reine Dirdir«  zu ihnen zählte sich
Anacho, wie er voll Stolz betonte  »andere sind
weniger verfeinert. Das ist auch der Grund meiner
eigenen Unzufriedenheit. Ich verlangte Vorrechte,
die mir versagt wurden, doch ich habe sie& «
Lang und breit beschrieb er seine Schwierigkei­
ten, aber Reith hörte ihm kaum zu. Jetzt wußte er
endlich, wie die Menschen nach Tschai geko m­
men waren. Seit mehr als siebzigtausend Jahren
hatten die Dirdir die Raumfahrt gekannt. Während
dieser Zeit mußten sie mindestens zweimal die
Erde besucht haben. Bei ihrem ersten Besuch hat­
ten sie wohl einen Stamm Promongoloider gefun­
den, und beim zweiten Besuch vor etwa zwanzi g­
tausend Jahren gelang es ihnen, eine ganze
Schiffsladung von Protokaukasoiden einzusam­
meln. Diese beiden Gruppen hatten sich unter den
Bedingungen auf Tschai verändert und speziali­
siert, mutierten dann erneut und erzeugten so eine
ungeheure Vielfalt menschlicher Typen, die auf
dem Planeten nun heimisch waren.
Zweifellos wußten die Dirdir von der Erde und
ihrer menschlichen Bevölkerung, sahen in ihr aber
noch immer einen barbarischen Planeten. Nichts
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war zu gewinnen, wenn man ihnen sagte, daß die
Erde nun auch Raumfahrt hatte. Reith glaubte,
daraus könnten nur Schwierigkeiten entstehen. Im
Raumboot gab es nichts, was auf seinen irdischen
Ursprung hinwies, aber dieses Raumboot hatten
nun die Blauen Khasch. Unbeantwortet war noch
immer die Frage: Wer hatte den Torpedo abge­
schossen, der die Explorator IV zerstörte?
Zwei Stunden vor Sonnenuntergang, brachen die
Grünen Khasch ihr Lager ab. Die hochrädrigen
Wagen bildeten einen Kreis; die Krieger bestiegen
ihre Springpferde, und auf ein vielleicht telepathi­
sches Zeichen hin formte sich ein langer Zug, der
sich nach Osten bewegte. In großen Abständen
folgten ihnen die Scouts der Ilanths. Am Morgen
kehrten sie zurück und meldeten, die Bande schei­
ne sich nach Norden zu verziehen.
Am Spätnachmittag kam endlich die lange er­
wartete Karawane aus Aig-Hedajha an. Sie hatte
Leder, aromatische Hölzer und Moos, Gewürze
und Fässer mit eingelegten Gemüsen geladen.
Baojian brachte seine Frachtwagen auf die Step­
pe hinaus, wo der Warenaustausch erfolgte. Die
Träger und Fahrer strengten sich gewaltig an, um
möglichst wenig Zeit zu verlieren.
Eine Stunde vor Sonnenuntergang waren sie fer­
tig, und alle Passagiere wurden aufgefordert, in
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den Hof zu kommen. Reith, Traz, Anacho und die
Blume von Cath gingen gemeinsam, die Prieste­
rinnen waren nirgends zu sehen.
Sie gingen auf die Karawane zu. Plötzlich ent­
stand ein Gedränge, kräftige Arme umschlangen
Reith, der an einen weichen Körper gedrückt wur­
de. Er wehrte sich, und beide stürzten zu Boden.
Die Große Mutter nahm ihn nun mit ihren kräfti­
gen Beinen in die Zange. Andere Priesterinnen
packten die Blume von Cath und zerrten sie da­
von. Eine Hand drückte ihm die Kehle zu, so daß
ihm die Augen aus dem Kopf quollen. Endlich
bekam er einen Arm frei, und er stieß der Großen
Mutter seine gespreizten Finger ins Gesicht. Sie
schrie. Er fand ihre Nase und verdrehte sie; sie
schrie noch lauter und schlug mit den Füßen um
sich. Endlich kam Reith frei. [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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