do ÂściÂągnięcia - download - pobieranie - pdf - ebook

[ Pobierz całość w formacie PDF ]

der ebenso fassungslos aussah, wie sich Neufeld fühlte.
»Nehmen Sie die beiden besten Ponys«, sagte Neufeld.
»Reiten Sie zu dem nächsten Kommandoposten nördlich der
Zenica-Schlucht. Sagen Sie ihnen, daß General Zimmermanns
bewaffnete Divisionen ausradiert worden sind  wir wissen es
zwar nicht, aber es kann nicht anders sein. Sagen Sie ihnen,
daß das Neretva-Tal ein Todestal und niemand mehr übrig ist,
um es zu verteidigen. Sagen Sie ihnen, daß die Alliierten ihre
Luftlandedivisionen morgen herschicken können und daß nicht
ein einziger Schuß abgegeben werden wird. Sagen Sie ihnen,
sie sollen sofort Berlin benachrichtigen. Haben Sie verstanden,
Lindemann?«
»Ich habe verstanden, Herr Hauptmann.« Nach Lindemanns
Gesichtsausdruck zu schließen, hatte er nur sehr wenig von
dem verstanden, was ihm gesagt worden war, dachte Neufeld.
Aber er war unsagbar müde und hatte keine Lust, seine
Instruktionen zu wiederholen.
Lindemann stieg auf ein Pony, schnappte sich die Zügel eines
anderen und trieb sein Pony bergauf, an den Schienen entlang.
Neufeld sagte mehr zu sich selbst: »Kein Grund zur Eile,
mein Junge.«
»Herr Hauptmann?« Der Soldat sah ihn fragend an.
»Jetzt ist es zu spät«, sagte Neufeld.
Mallory blickte auf das noch immer schäumende Wasser in
der Schlucht hinunter, drehte sich um und schaute auf den
Stausee hinab, dessen Wasserspiegel sich bereits um
mindestens fünfzehn Meter gesenkt hatte. Wieder drehte er
sich um und sah die anderen an. Er fühlte sich unaussprechlich
müde.
Andrea, zerschunden, zerschlagen und blutend, demonstrierte
276
wieder einmal seine beträchtlichen Fähigkeiten, was schnelle
Erholung betraf. Wenn man ihn ansah, wäre man nicht auf die
Idee gekommen, daß er erst zehn Minuten zuvor dem
Zusammenbruch nahe gewesen war. Er hielt Maria wie ein
Kind in den Armen. Sie kam langsam zu sich. Miller verarztete
die Kopfwunde von Petar, der vor ihm saß und bereits wieder
ganz munter war, dann ging er zu Groves hinüber und beugte
sich über ihn. Nach ein paar Sekunden richtete er sich wieder
auf und starrte auf den jungen Sergeant hinunter.
»Tot?« fragte Mallory.
»Tot.«
»Tot.« Andrea lächelte traurig. »Tot  und wir sind am
Leben. Weil dieser Junge tot ist.«
»Er war entbehrlich«, sagte Miller.
»Und der junge Reynolds?« fragte Andrea müde. »Er war
auch entbehrlich. Was war es doch, was du heute nachmittag
zu ihm gesagt hast, mein Keith  es ist vielleicht die einzige
Zeit, die wir haben. Und so war es. Für Reynolds. Er hat mir
heute nacht das Leben gerettet  zweimal. Er rettete Marias
Leben. Er rettete Petars Leben. Aber er war nicht clever genug,
sein eigenes zu retten. Wir sind die Cleveren, die Klugen, die
Erfahrenen. Die Alten sind am Leben, und die Jungen sind tot.
So ist es immer. Wir haben uns über sie lustig gemacht, wir
haben sie ausgelacht, wir haben ihnen mißtraut, wir haben über
ihre Jugend und ihre Dummheit und ihre Unwissenheit
gestaunt.« Mit einer zärtlichen Geste strich er Maria das nasse
blonde Haar aus dem Gesicht, und sie lächelte ihn an. »Und am
Ende waren sie besser als wir & «
»Vielleicht in diesem Fall«, sagte Mallory. Er sah Petar
traurig an und schüttelte den Kopf: »Wenn man sich vorstellt,
daß alle drei tot sind, Saunders, Groves, Reynolds, und keiner
von ihnen hatte eine Ahnung, daß Sie der Chef der britischen
Spionage im Balkan sind.«
277
»Ahnungslos bis zum letzten Augenblick.« Miller wischte
sich mit der Rückseite seines Ärmels zornig über die Augen.
»Mancher lernt s nie. Mancher lernt s nie.«
Epilog
Wieder einmal befanden sich Captain Jensen und der
englische Generalleutnant in der Operationszentrale in
Termoli, aber jetzt gingen sie nicht mehr nervös auf und ab.
Diese Zeit war vorüber. Die beiden Männer sahen zwar immer
noch sehr müde aus, und in ihren Gesichtern hatten sich ein
paar Falten vertieft, aber die Gesichter waren nicht länger
eingefallen, in den Augen lag keine Angst mehr, und wenn sie
auf und ab gegangen wären, statt bequem in tiefen Sesseln zu
sitzen, hätte man vielleicht bemerkt, daß ihre Schritte leichter
waren. Jeder der beiden Männer hatte ein Glas in der Hand, ein
großes Glas.
Jensen nippte an seinem Whisky und sagte lächelnd: »Ich
dachte, der Platz eines Generals sei an der Spitze seiner
Truppen?«
»Nicht heutzutage«, sagte der General bestimmt. »Im Jahre
1944 führt der kluge General seine Truppen an, indem er sich
hinter ihnen hält  etwa zwanzig Meilen hinter ihnen.
Außerdem marschieren die bewaffneten Divisionen in einem
Tempo, daß es mir ganz unmöglich wäre, mit ihnen Schritt zu
halten.«
»Marschieren sie tatsächlich so schnell?«
»Nicht ganz so schnell wie die deutschen und
österreichischen Divisionen, die sich in der letzten Nacht von
der Gustav-Linie zurückzogen und nun auf die jugoslawische
278
Grenze zurennen. Aber sie sind auch nicht schlecht.« Der
General nahm einen großen Schluck Whisky und gestattete
sich ein äußerst befriedigtes Lächeln. »Täuschung gelungen,
Durchbruch gelungen. Im großen und ganzen haben Ihre
Männer ganz gute Arbeit geleistet.«
Beide Männer drehten sich in ihren Sesseln um, als ein
respektvolles Klopfen ertönte und sich gleich darauf die
schweren ledergepolsterten Türen öffneten. Mallory trat ein,
gefolgt von Vukalovic, Andrea und Miller. Alle vier waren
unrasiert, alle vier sahen aus, als hätten sie seit einer Woche
nicht geschlafen. Andrea trug seinen Arm in einer Schlinge.
Jensen erhob sich, leerte sein Glas, stellte es auf einen Tisch,
blickte Mallory gelassen an und sagte: »Das haben Sie aber
gerade noch geschafft, was?«
Mallory, Andrea und Miller wechselten amüsierte Blicke.
Nach einer ziemlich langen Pause sagte Mallory: »Manche
Dinge dauern länger als andere.«
Petar und Maria lagen Hand in Hand nebeneinander in zwei
Armeebetten im Militärkrankenhaus von Termoli, als Jensen,
gefolgt von Mallory, Miller und Andrea, eintrat.
»Ausgezeichnete Berichte über euch beide. Freut mich, freut
mich«, sagte Jensen forsch. »Ich habe nur ein paar  äh 
Freunde mitgebracht, die sich verabschieden wollen.«
»Was ist denn das für ein Krankenhaus?« sagte Miller streng.
»Wie steht es denn mit der hohen Moral der Armee? Haben die
denn hier keine getrennten Abteilungen für Männer und
Frauen?«
»Die beiden sind seit beinahe zwei Jahren miteinander
verheiratet«, sagte Mallory milde. »Habe ich vergessen, dir das
zu erzählen?«
»Natürlich hast du es nicht vergessen«, entgegnete Miller
279
angewidert, »du hast nur nicht daran gedacht.«
»Weil wir gerade von Ehe reden  « Andrea räusperte sich
und fing noch einmal an. »Captain Jensen wird sich erinnern,
daß er in Navarone & «
»Ja, ja.« Jensen hob beschwichtigend die Hand. »Ich erinnere
mich, ganz bestimmt, ich erinnere mich. Aber ich dachte, daß [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • goeograf.opx.pl